Montag, 5. September 2005

Ab jetzt.de bei ZEIT.de: Zünder

Obacht, denn Junge Journalisten und ihre Freunde bauen bei ZEIT online ihr eigenes Portal.

Ob das was wird? Dieses pixelige Design jedenfalls wäre vor ein paar Jahren sicher ganz vorne gewesen – vielleicht machen das ja die “Freunde”.

Die ersten Themen: Ein Interview mit Paul van Dyk über das Linkssein; Erfahrungsberichte über das Fremdgehen; ein Gespräch mit Patrice über Rassismus und eine Reportage vom Splash-Festival. (Zitate von ZEIT.de)

Hier der Link: http://zuender.zeit.de.

PS: Erstklassiges Wortspiel in der Überschrift – ’tschuldingung.

Samstag, 3. September 2005

“George Bush doesn’t care about black people.”

I hate the way they portray us in the media.

If you see a black family it says they are looting if you see a white family it says they are looking for food.

And you know that it’s been 5 days because most of the people are black and even for me to complain … I would be a hypocrite because I would turn away from the TV because it’s too hard to watch. I’ve even been shopping before giving a donation and so right now I’m calling my business manager what is the biggest amount I can give.

And just to imagine if I was down there, those are my people down there. So anybody out there who wants to help with the set up, the way that America is set up to help … The poor, the black people, the less well off as slow as possible. I mean, Red Cross is doing everything they can.

We already realize a lot of the people that could help are at war now fighting another way and they’ve given them permission to go down and shoot us.

George Bush doesn’t care about black people.

Kanye West während einer Spendenshow gestern auf NBC. Live.

Video hier. Wow.

UPDATE: Dieser – aus Sicht von NBC und Bush-Regierung – mediale GAU zieht trotz Zensur seine Kreise:

Top Searches This Hour
1. “Kanye West”

(Technorati um 21:30 Uhr)

Hier noch ein Artikel aus der Washington Post.

(via indiekids, siehe auch Last Plane to Jakarta und überhaupt)

Donnerstag, 1. September 2005

“Ich verkaufe ja lieber eine Platte von Evan Parker als eine von Superpitcher.”

Bei ZEIT.DE gibt es einen Artikel zum zehnten Geburtstag (alles Gute, übrigens!) von A-Musik.

Wenn ich mir dieses Video so ansehe, tut es mir schon ein bisschen leid, am Samstag nachmittag nicht kurz am Kleinen Griechenmarkt vorbeigelatscht zu sein. Zum Glück wird das ganze noch mal größer gefeiert.

(von nicorola abgeschrieben)

Dienstag, 30. August 2005

Meine letzten 10 Mails-Subjects

Ein Meme?
Da bin ich natürlich dabei...
Konnte so schnell allerdings auch nur eine Spam-Mail auftreiben.

  • ++morr music+tour+dates+29/08/2005++
  • GTK+ 2.8.3 released
  • [hochschulradio-musik] interview-vorschlag
  • Epiphany 1.7.6
  • gedit 2.11.93
  • [rohrpost] Reminder: 1st Bachelors? Prize for Net-Literature // deadline 30. September 05
  • Re: [rohrpost] Reminder: 1st Bachelors? Prize for Net-Literature // deadline 30. September 05
  • Threadless.com Newsletter
  • Graduate school. A whole new level of learning.
  • Telefon+Internet Abrechnung

Ecco magst du auch mitmachen?

Guillemots – meine neue Lieblingsband

Seit meinem Kurztrip in die Hauptstadt des Vereinigten Königreiches und einigen Konzertbesuchen dort gibt es eine Band, auf deren Erstveröffentlichung ich mehr als gespannt bin: Guillemots. “I Saw Such Things in My Sleep” wird sie heissen, die Debut-EP, auf Fantastic Plastic erscheinen und die Vinylausgabe (10") wird auf 300 Stück limitiert sein – dies weiss ich, weil ich gleich 3 Stück davon vorbestellt habe. Klarer Fall von gesteigertem Fantum, und das bei einer Band, von der ich bis auf einen Song von der Labelhomepage (einen Track skippen) und ein Konzert bislang nichts gehört habe. Ein Konzert zwar, das mir als unglaublich toll, unglaublich sympathisch, unglaublich spielfreudig usw. in Erinnerung ist, aber wie sehr diese Wahrnehmung sich durch comfy exogene Faktoren (Bier und Nachmittagssonne, im Wesentlichen) begründet, ist noch unklar. Wohl ist mir bei der ganzen Geschichte jedenfalls nicht!

Warum ich das alles schreibe? Heute Abend bzw. – genauer – jetzt gleich, um 22 Uhr MESZ nämlich, strahlt der Londoner Radiosender Xfm eine Livesession mit Guillemots aus, im Rahmen der Sendung Xposure1. Den Sender kann man auch als Stream2 hören.
Ich selbst bin gleich leider nicht da, aber vielleicht mag ja jemand, der diese Zeilen liest, reinhören und mir schreiben, was denn nun endgültig von der Band zu halten sei. Bis auf weiteres bleibe ich vorläufig Fan. ;)


  1. Gestern gab’s in eben dieser Sendung übrigens ein Live-Set von The Arcade Fire, morgen kommt Antony and the Johnsons. Wohlgemerkt: Das ist Privatradio! Die besten Hits der 90er…?
  2. Für Windows-Nutzer gibt es noch eine Super-Hi-Variante neben dem krächzenden Windows-Media-Stream, für Mac-User nur Lo-Fi. Sauerei!

Urlaub in Wien

Nach 53 Tagen rauschabstand und 2 Tagen Monsters of Spex bin ich völlig ausgebrannt und brauche dringend Urlaub. In weiser Voraussicht habe ich aber schon vor Gründung des Blogs ein Billigflugticket für Morgen Abend erstanden. Gehen solls erst etwa eine Woche nach Wien und dann für ein paar Tage nach Augsburg - falls ihr Tipps für eine der Städte habt, immer her damit!

Monsters of Spex - Tag 2

Um nicht wieder gute Musik zu verpassen, habe ich am Samstag noch hektisch drei Rosinenbrötchen zum Vorzugspreis von 1,20 € sowie ein Baguette (unbelegt) beim Bäcker erstanden. Dieser Einkauf entpuppte sich später als eine sehr gute Idee, denn selbst der Baguette-Stand vom Vortag hatte sich über Nacht in eine Suppenschenke verwandelt, die für viel Geld nicht weiter zu bestimmenden Eintopf unter die Leute brachte.

Wie am Vortag begann das erste Konzert bei Sonnenschein - die dunkle Wolke am Horizont entpuppte sich später als Großbrand in Köln-Mülheim. Wieder waren viel zu wenig Zuhörer vor Ort, und wieder stand eine sehr sympathische Band auf der Bühne. Allerdings konnte mich Hund am Strand im Gegensatz zum Go! Team nicht überzeugen – der Wille war da, aber die Songs klangen alle sehr nichtssagend.
Nicht viel besser war die Performance von Benjamin Diamond, der das Publikum trotz Hit im Gepäck nicht von den Sitzen bekam.

Annie hatte da schon deutlich mehr Erfolg, und hält zweifelsohne den Rekord für den dicksten Bass des MOS. Ob allerdings der perkussive Schnickschnack mit dem der Elektroniker am rasseln war eher schamanistisches Beschwörungsritual, oder tatsächlich Teil der Musik war, konnte ich trotz gespitzter Ohren nicht feststellen. Auch die Stimme von Annie ging teilweise etwas in der Elektronik unter, was aber auch an der nicht ganz einwandfreien Klangcharakteristik meiner Ohrstöpsel gelegen haben könnte. Insgesamt ein netter Auftritt, aber nicht wirklich beeindruckend.

Erste große Hoffnung des Tages waren Hard-Fi, die zur Titelmelodie von Spiel mir das Lied vom Tod, die Bühne stürmten. Überraschend war nicht nur die Verbindung zwischen Ennio Morricone und Hard-Fi, sondern vor allen Dingen das Alter der Jungs. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass die Band so jung ist – wahrscheinlich erklärt das die House-Melodien, die im Kern von Tracks wie “Hard to Beat” kauern. Letztendlich ist das Alter aber auch herzlich egal, denn die Show hat eine Menge Spaß gemacht und war definitiv der erste Höhepunkt des Tages.

Der zweite Höhepunkt folgte sofort in Form von Tomte. Nach einem eher schwachen und leisen Konzert auf der Rheinkultur, konnte mich die Band hier voll überzeugen. Mag auch damit zusammenhängen, dass Thees Uhlmann die Hälfte des Publikums namentlich kannte und begrüßt hat. Bei so viel Charme muss man die Band einfach mögen.

Den besten Auftritt des Tages lieferten zweifelsohne Maximo Park ab. Meiner Meinung nicht den besten des Festivals, aber die Entscheidung zwischen Arcade Fire und Maximo Park ist mir wirklich nicht leicht gefallen. Wie ihre Kollegen von Hard-Fi hatten sich Maximo Park einen Instrumentaltrack aus einem Soundtrack als Intro ausgesucht – diesmal von Phillip Glass und aus Koyanisquatsi, wenn ich das richtig erkannt habe.
Der Wahnsinn ging bei Maximo Park ganz klar vom Sänger aus, der sich während des Konzerts in böse Gucken und theatralischen Gesten übte. Trotzdem wirkte der Auftritt an keiner Stelle peinlich, und – noch beeindruckender – die Frisur des Sängers war nach einer Stunde Ekstase immer noch so adrett wie zu Beginn.
Begonnen hat die Band übrigens gleich mit meinem Lieblingssong “The coast is always changing”. Bis zu “Apply some pressure”, das natürlich als Letztes und als Zugabe gespielt wurde, schafften es Maximo Park trotzdem sich kontinuierlich zu steigern und eine unglaubliche Energie auf das Publikum zu übertragen. Großartig.

Zum Abschluss des Festivals stand wieder eine Band auf dem Programm, die ihre größten Erfolge schon hinter sich hat: Saint Etienne. Auch wenn Hard-Fi sich öffentlich als Fans der Band geoutet haben, ein enorm peinlicher Auftritt, mit teilweise schlagerartigen Strukturen. Nach etwa zwei Songs bin ich deshalb gegangen.

Als Gegenprogramm zu so viel Rock ging es ins Blue Note, wo Hrvatski im Rahmen der A-Musik Clubnacht Breakcore aus dem Laptop lies. Irgendwo zwischen Brechreiz und Kopfnicken, spielte Hrvatski etwa eine Stunde zu sehr schönen Visuals mehrerer VJs. Auch der Musiker selbst hatte sich eine interessante Choreographie zu seinen Songs einfallen lassen, die im Gegensatz zu Maximo Park hier und da schon an der Peinlichkeit kratzte.

Gefolgt wurde Hrvatski von DJ Elephant Power, dessen unglaublichen Turntablelism ich allerdings nach etwa einer halben Stunde gegen die etwas zugänglicheren Beats im Kunstwerk eingetauscht habe.

Montag, 29. August 2005

Monsters of Spex - Tag 1

Weil ich mein Zelt auf dem letzten Festival mit gebrochenen Rückgrat und einer Außenhülle, die fast nur aus Gaffer-Tape bestand, zurücklassen musste, habe ich mich entschlossen auf dem Monsters of Spex nicht zu campen. Dass man meine Wohnung mit der Bahn binnen einer Stunde erreicht, mag auch ein Faktor gewesen sein.
Nach den zwei Tagen MOS (wirklich wichtige Dinge kürzt man ja ab), bin ich deshalb zwar übermüdet und leicht verkatert, aber nur durchschnittlich schmutzig und Dosenravioli sind auch keine übrig.
Aber auch ohne Campingkocher war das MOS ein großartiges Event, mit einigen wirklich beeindruckenden Bands.

Der etwas undankbaren Job des Openers viel am Freitag dem Go! Team zu. Bei strahlendem Sonnenschein und vor viel zu wenig Zuhörern, stellten die Jungs und Mädels vom Go! Team altbekanntes von “Thunder Lightning Strike” sowie einige neue Tracks vor. Was auf dem Album stark sampellastig daherkommt, funktionierte auch live sehr gut – leider waren die Zuschauer, bis auf einen kleinen Kern von Hardcore Go! Team Fans, nur sehr schwer von ihren Sitzplätzen zu rocken. Wie fast alle Musiker auf dem MOS, sind The Go! Team natürlich Multi-Instrumentalisten, und nach jedem Lied wurden mindestens einmal Instrumente getauscht - besonders imposant dabei die Mundharmonika-Einlagen des Gitarristen. Auf jeden Fall eine Band, die ich noch mal in einem Club sehen möchte.

Wesentlich mehr Publikumsresonanz – gerade von den schätzungsweise 12 minderjährigen Gästen - bekamen The Hot Hot Heat, die ich wiederum eher langweilig fand. Gerade in der Mitte des Sets hatte man den Eindruck, die Band würde sich lustlos durch ihre Songs hetzen. Auch die Frisur des Sängers konnte die Show nicht retten – Mars Volta machen in diesem Punkt einfach alle Standards kaputt.

Während ich mit Hot Hot Heat eigentlich keine all zu großen Erwartungen verbunden hatte, war ich schon ziemlich gespannt wie The Arcade Fire sich schlagen. Meine Erwartungen, und die inzwischen zahlreichen Zuschauer, wurden nicht enttäuscht: The Arcade Fire präsentierten etwa eine Stunde lang nicht nur großartige Musik, sondern auch eine der besten Shows des MOS. Immer auf der Grenze zwischen Inszenierung und Kontrollverlust, wurden hier neben klassischen Instrumenten auch Motorradhelme und Bandmitglieder mit Drumsticks bearbeitet. Genial insbesondere Richard Parry, den man sich wie einen 5 Jahre älteren Napoleon Dynamite vorstellen darf. Ein Konzert, bei dem mir die passenden Adjektive fehlen, fürs erste muss also großartig reichen.

Als der Auftritt von The Arcade Fire noch halbverdaut durch den Kopf zuckte, waren die Marshall-Wände von Dinosaur Jr schon aufgebaut. Auch eine Band auf die ich gespannt war, weil ich ich ihren Hurricane-Auftritt wegen übermäßigen Alkoholkonsum und daraus resultierenden Dummheiten verpasst habe. Außerdem ist Dinosaur Jr wahrscheinlich die einzige Band die schon zum zweitem Mal beim MOS zu Gast ist. Leider wirkten die metallischen Riffs der Band nach The Arcade Fire doch extrem brachial, und es brauchte einige Songs zur Akklimatisierung. Allerdings war das Konzert zu diesem Zeitpunkt auch schon fast wieder zu Ende. Noch vor der offiziellen Sperrstunde, wurde um viertel vor Zehn das letzte Riff verstärkt.

Weitergelärmt werden durfte ab Zehn nur noch im Gebäude 9, auf der anderen Seite der Zoobrücke. Wie auf der Website versprochen, war der Weg beschildert - wenn auch sehr minimalistisch. Bevor es allerdings ins Gebäude 9 gehen konnte, musste ersteinmal ein anderes Problem gelöst werden – denn nach 5 Stunden Rockaction wurde es langsam Zeit für sowas wie Mittagessen oder zumindest Früstück. Auf dem Festivalgelände selbst war daran nicht zu denken: Der Baguettestand war binnen Minuten ausverkauft und eine Wurst an Brötchen für 3 Euro ist auch eher ein trauriges Abendbrot. Auch wenn Spex-Redakteure allein von Musik, Druckerschwärze und Kaffee leben, besteht hier für nächstes Mal dringender Verbesserungsbedarf, um nicht zu sagen Reformstau.
Statt an den Wurststand ging es deshalb in die nächste Pizzeria, eine Idee die scheinbar auch andere MOS-Besucher hatten. Bis meine Spagetti mit vegetarischer Bolognese ankamen war es deshalb schon nach 11. In einer Rekordzeit von nur 47 Sekunden wurden die Spagetti darum von mir zu einem großen Knäuel gerollt und verschlungen. Damit konnte ich Achims Pizza-Verputz-Zeit von 1 Minute 14 Sekunden deutlich unterbieten.
Trotz soviel kulinarischer Grausamkeit gegenüber dem eigentlich sehr gut gemachten Essen, waren wir leider etwas zu spät im Gebäude 9, wo Stars bereits angefangen hatten. Zu meinem Lieblings Stars-Song “Your Ex-Lover Is Dead” konnten wir uns glücklicherweise doch noch einen Platz im völlig überfüllten Gebäude 9 sichern. Stars kommen wie The Arcade Fire aus Kanada und zeigten sich auf der Bühne zwar weniger extrovertiert, aber genauso sympathisch wie ihre Landsmänner und -frauen. Glücklicherweise war der Zeitplan im Gebäude 9 nicht so eng wie im Jugendpark und erlaubte Stars, die sichtlich Freude am Spielen hatten, noch zwei Zugaben anzustimmen.

So viel zu Tag 1 des MOS. Geschriebenes zu den Konzerten am Samstag und dem C/O Pop-Rummel danach folgt auf dem Fuß.

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