Samstag, 6. August 2005

Beatbube #09 - Playlist

Falls ihr beim letzten Beatbuben nicht dabei sein konntet, habt ihr leider die ausgesprochen gemütliche Austellung von Swen Dudek verpasst. Vorstellen darf man sich die Rauminstallation, wie ein von leicht weltfremden Eltern mit Flohmarkt-Funden eigerichtetes Kinderzimmer. Dazu gab es von mir knapp eine Stunde das Beste (sprich Schrägste) des 365-Days Projekts. Damit ihr euch wenigstens ein bisschen Bitumen-Flair ins Wohnzimmer holen könnt, hier die komplett verlinkte Playlist:

Freitag, 5. August 2005

A softer world - Cut & Paste

ceilingcat

A softer world ist ein guter Grund, sich aus dem Bett zu schälen und mit Aspirin bzw. Döner wieder in einen aufnahmefähigen Zustand zu versetzen. Denn heute ist Freitag, und jeden Freitag erscheint ein neuer A softer world Comic. Allerdings kein Comic im klassischen Sinne - hier ist nichts gezeichnet. Vielmehr bilden die Fotographien von Emily Horne die Grundlage für die Bilder: In den 3 Panels des Comics wird jeweils ein anderer Ausschnitt einer Fotographie gezeigt und von Joey Comeau in Schreibmaschinentypo kommentiert. Meistens besteht dieser Kommentar nur aus einem einzigen Satz, der sich auf die Panels verteilt, und durch das Alt-Tag des Bilds noch einemal Meta-Kommentiert wird. Es lohnt sich also einen Moment mit der Maus über dem Bild zu verharren.
Joey veröffentlich auf der Seite auch Overqualified, eine Serie von nie abgeschickten Bewerbungsschreiben. Allerdings würde auch kein Personalleiter den Autor der Bewerbungen einstellen. Die ersten paar Sätze der Schreiben entsprechen zwar den gängigen Cliches, aber spätestens nach dem ersten Absatz schlägt der Entusiasmus für den potentiellen Arbeitsplatz in nackten Wahnsinn um. Genau wie der Comic sehr lesenswert.

Donnerstag, 4. August 2005

rauschabstand #00 d

Peinlich, peinlich: Wir haben unser Album des Monats vergessen. Anfängerfehler. Aber egal, nach einem furiosen Intro ging es weiter mit folgenden Tracks:
  • Tocotronic – Pure Vernunft darf niemals siegen (Lawrence Remix) [erhältlich bei iTunes]
  • The Vitamin B12 – iwa 1-3 [???]
  • Colleen – Summer Water [The Golden Morning Breaks, Leaf 2005]
  • Sanso-Xtro – zlumber… talkinmysleep [Sentimentalist, Type 2005]
  • Thee More Shallows – 2 AM [More Deep Cuts, Monotreme Records 2005]
  • Elliot Smith – 2:45 AM [Either-Or, Kill Rock Stars 1997]
  • Jason Forrest – Sperry and Foil [Lady Fantasy EP, Sonig 2005]
  • Wilderness – Marginal Over [s/t, Jagjaguwar 2005]
  • Esmerine – Ebb-tide, Spring Tide, Neaptide, Flood [Aurora, Madrona 2005]
  • Otomo Yoshihide’s New Jazz Orchestra – Eureka [s/t, Doubt Music 2005]
  • Psapp – About Fun [Tiger, My Friend, EMI 2005]
  • International Pony – Our House (Mama) [Our House, Sony 2005]

Mittwoch, 3. August 2005

Psapp - Tiger, My Friend

Langjährige rauschabstand-Leser werden es wissen, hier werden gelegentlich auch Platten vorgestellt, die schon mehr als zwei Monate in den Läden stehen. Hierzulande erschien Tiger, My Friend zwar erst diesen Februar - dass die Platte aus dem letzten Jahr stammt, verrät aber schon der Titel: Tiger wurden ja in 2005 aus Album- und Bandnamen nachhaltig von Wölfen verdrängt.
Auf dem Album merkt man schnell, dass Psapp einen unheimlichen Spaß an Quietscheentchen-Sounds und elektronischem Geknister haben. So lange es ordentlich knistert, kann man auch getrost darüber hinwegsehen, dass Galia Durants Gesang etwas süßlich daherkommt. Bei Songs wie The Counter oder Chapter erinnert das Ganze doch etwas sehr an Bands wie Zero 7 oder Frou Frou und langweilt spätestens im zweiten Durchlauf. Allein für About Fun lohnt es sich allerdings in die Platte reinzuhören. Das Lied mag durch die hyperniedliche Produktion spontane Plüschtierassoziationen hervorrufen, aber es hält sein Versprechen und macht Spaß.

About Fun - Video
www.psapp.net

Dienstag, 2. August 2005

Indie-Advertising

ad

Sobald sich eine Subkultur in ihren Erkennungssymbolen einigermaßen gefestigt hat, wird sie automatisch kommerziell interessant - die entsprechenden Marken müssen ja auch irgendwo gekauft werden. Schön für Werber ist außerdem, dass in Jugendkulturen eine vergleichsweise homogene Werte- und Altersverteilung herrscht. Man weiß also mit wem man es zu tun hat. Auch das Indie-Publikum wird im Internet zunehmend als interessante Zielgruppe erkannt, und mit Indieclick existiert inzwischen ein Werbenetzwerk, dass außschlielich "Indie"-Seiten mit relevanten Bannern (Also Suicide-Girls und American Apparel) versorgt. Auf der IndieClick Seite heißt es:

Collectively, our audience spends more than $100 billion each year on clothing, music, shoes, magazines, books, movie tickets, accessories, beverages, food, liquor, cigarettes, bicycles, iPods, plane tickets and cars.

Da vermutlich gerade bei 16-28 Jährigen die Hemmschwelle online zu shoppen besonders niedrig ist, sicherlich ein gutes Geschäft. Der eigentliche Grund für diesen Post ist aber nicht IndieClick, sondern Odds against 7even. Diese Mini-Soap wird im Moment heftigst auf Seiten wie Pitchfork beworben und scheint auf den ersten Blick, außer dem Vertrieb von Bloc-Party Klingeltönen, keinem kommerziellen Interesse zu dienen. Die kurzen Episoden spielen allesamt an einem generischen College, und enthalten die seit den späten Siebbzigern kodifizierten Standard-Charaktere - sowie einen Indie-Protagonisten und seine heimliche Indie-Flamme. Wie das bei College-Freshmen so üblich ist, teilen sich die Studenten winzige Dormrooms, die zwar soziale Kontakte sicherstellen, aber nicht umbedingt leicht einzurichten sind. Hier setzt nun die Werbebotschaft an. Klickt man auf Floor-Orientation, klappt eine an Fight Club angelehnte "Ikea-vision" der Dormrooms auf. Hinter dem Ganzen steckt Target, ein Anbieter der sich auf das Möblieren von Studentenbuden spezialisiert hat. Eine clevere Werbekampagne also - warscheinlich so clever dass ein Großteil der Zuschauer nie erfahren wird wofür geworben wird. Aber vielleicht lädt es ja den BTC Laundry and Wastebasket mit Indie-Credibility auf...

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Links

.txt, beatboxer, blaupause, diy, gräshoppa, gruftgeflüster, hartwurstkult, häschenklänge, hirnströme, in the cut, jaw modulation, jeans records, kinky indie, monologé, muckibude, musik aus strom, nicorola, nonstop, pegeldifferenzen, popstadl/supergroovers, q-beat, realbeatz, sacrifice the liver the quest for music, headphunk, under construction, ungesagt, we are ugly but we have the music, yet another indie disco, zefix

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