Donnerstag, 3. November 2005

Birdsong - Lo-Fi aus Israel

Birdsong ist ein israelisches Netlabel, dass es sich zur Aufgabe gemacht hat Lo-Fi- und in Heimarbeit entstandenem Krach eine Plattform zu bieten. Alle Alben werden kostenlos zum Download und als Stream angeboten - allerdings sind einige der Stream-Playlists etwas durcheinander und müssen noch per Hand repariert werden. Eigentlich sehr peinlich für ein Netlabel. Besonders zu empfehlen und mit intaker Playlist ist übrigens Major Keez Joined by her highness.

(via metafilter)

Dienstag, 1. November 2005

Big Milk - Big Milk

Auch wenn Fernsehwerbung in letzter Zeit dank Jamba und Konsorten etwas in Verruf geraten ist, muss man durchaus zugeben, dass es gelegentlich auch gute Spots gibt. Sogar im Kino und vor dem Radio gab es schon Werbebeiträge, die bei mir nicht unwillkürliches Kopfschütteln hervorgerufen haben. Guten Spam habe ich allerdings erst einmal gesehen - und zwar von CD Baby.

Bei diesem Spezialist für unbekannte Bands habe ich vor mittlerweile einiger Zeit eine CD von Big Milk bestellt, und erhalte seit dem in etwa halbjährlichem Rhythmus unheimlich sympathische E-Mails, in denen von Festen berichtet wird die mir - dem Lieblingskunden der CD-Baby Belegschaft - zu Ehren ausgerichtet wurden. Solche Werbemails wünsche ich mir etwas öfter, und ich wünsche mir öfter CDs wie Big Milk, die quasi aus dem Nichts mit einem ganz eigenen Stil auftauchen. Ins Nichts ist die Band dann auch wieder verschwunden, denn nach Veröffentlichung des Albums verstarb der musikalische Kopf Lucianno Lenchantin - übrigens der Bruder von Paz Lenchantin, die unter anderem bei A Perfect Circle und Zwan mitgewirkt hat.

Eine entfernte Verwandtschaft zu A Perfect Circle kann man in manchen Momenten auch bei Big Milk finden - allerdings ohne die Maynardsche Pathetik und nur in den verstreuten rockigen Momenten der Band. Dazwischen fabrizieren Big Milk eher eine Form von Dream-Pop. Anders als vieles was diesen Namen trägt, klingt die Gruppe dabei aber nie belanglos oder langweilig.

Anspieltipp: Eleventeen

www.simplypaz.com/bigmilk/

Sonntag, 30. Oktober 2005

Wo der Wahnsinn blüht

Schräge Musik findet man heutzutage nicht mehr nur Morgens um 6 Uhr 30 auf obskuren Flohmarktständen - inzwischen haben sich einige Blogs und Websites auf genau dieses Thema spezialisiert.

  • Beware of the blog: Hier schreiben die Moderatoren des New Yorker Radiosenders WFMU, der sich einen Namen als warscheinlich abgedrehtester Sender der USA gemacht hat. Regelmäßig gibt es auch MP3s zum download.
  • The Record Robot: Regelmäßig neue MP3s mit vielen Hintergrundinformationen
  • Kiddie Records: Eine große Sammlung alter Kinderschallplatten - sehr schön.
  • 356 days Project: Otis Fodder hat hier ein Jahr lang jeden Tag ein wunderbar abgedrehtes MP3 ins Netz gestellt. Warscheinlich mit Beware of the blog die beste Quelle für obskure Musik im Netz.
  • Music for Maniacs: Noch ein Blog zum Thema. Zu viel Boss Hoss, aber sonst sehr interessant.
  • April Winchells Blog: April ist Moderatorin bei KABC und hat auf ihrer Website eine wirklich gute Sammlung schräger Musik. Leider ist fast alles mit grausigen Bitraten kodiert - schade.

Freitag, 28. Oktober 2005

Peter Licht - Video zu Heiterkeit

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Für Freunde sympathischer deutscher Texte, Sitzfußballer und pathologische Optimisten.

(via metafilter und videos.antville.org)

Donnerstag, 27. Oktober 2005

Theo Trickbeat und Räuberhöhle live im AZ

Heute bin ich tatsächlich früher aufgestanden, um noch vor der Uni, also beinahe vor Sonnenaufgang, meine Konzerteindrücke in Worte zu wandeln - und das will schon was heißen.

Als Unterstützung für Räuberhöhle ging es pünktlich um 21h - also um kurz vor 10 - mit Theo Trickbeat los. Was Herr Trickbeat macht wurde auf dem Flyer als Trash Comedy angepriesen, was es ganz gut fasst. Bewaffnet mit einem Plattenspieler, sowie ungefähr 3 Platten gab es von Theo abwechselnd Krach von Vinyl - auch gerne mal deutlich hochgepitched - mit Gesang und schrägen Humor. Gelegentlich traute sich dazu ein junger Mann die Beatfähigkeiten seines Keyboards auszuloten.

Thematisch lag der Schwerpunkt ganz klar auf Aachener Vorstadtanekdoten, aber auch heiße Eisen wie die Bundestagswahl und Eutanasie blieben nicht verschont. Zugegeberweise war Manches dabei nicht ganz nachzuvollziehen, aber Weisheiten wie "Die besten Songs sind immer noch aus Zufall auf dem Staubsauger gespielt worden" werden mich wohl noch lange begleiten. Aachener Comedy ohne Germanistenüberheblichkeit und mit fast ironiefreiher Kaputtheit - wunderbar.

Durch dieses Vorspiel und vorab stundenlages Hören von Dokakas "Smells Like Teen Spirit"-Cover auf Großartiges eingestellt, lag der Erwartungshorizont für Räuberhöhle natürlich sehr hoch. Dass die beiden Mädels aus Berlin dem auch gewachsen sind, war allerdings nach den ersten 5 Minuten klar. Die Show von Räuberhöhle darf man sich in Ungefähr wie einen Kindergeburtstag on Speed vorstellen - komplett mit Süßigkeiten, Wunderkerzen und rosa Pony mit Regenbogenmähne-Ästhetik. Auch wenn das Casio-Keyboard von Tante Marianne zwischenzeitlich durch einen Laptop ersetzt wurde, schwingt immer noch sein Geist in den den Elektrobeats. Dazu tanzte und sang das Krawallmädchen - komplett in rosa und goldenem Glitzer - als ob es ein Aerobic-Video währe und probierte diversen leucht-Kitsch von der Sorte aus, wie ihn kleine Mädchen auf Flohmärkten auf ihren Decken ausbreiten.

Das allein war ein riesen Spaß, aber zwischen den Songs gab es auch noch Puppentheater. Das klassische Gegenüber von Kasperl und Räuber,Teufel bzw. Krokodil wurde dabei allerdings etwas modernisiert: Das Krawallmädchen selbst stand hier mit einem Einhorn und einem Bären deutschtümelnden Rappern gegenüber - I can't relax in Deutschland lässt grüßen. Der letzte Song wurde dann auch tatsächlich in voller Besetzung, also samt Bären und stummen Einhorn, auf der Bühne performt. Zugaben gab es keine, aber im Puppentheater sind die ja eh die Ausnahme. Trotzdem ganz große Show. Deshalb umbedingt empfehlenswert.

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Links

.txt, beatboxer, blaupause, diy, gräshoppa, gruftgeflüster, hartwurstkult, häschenklänge, hirnströme, in the cut, jaw modulation, jeans records, kinky indie, monologé, muckibude, musik aus strom, nicorola, nonstop, pegeldifferenzen, popstadl/supergroovers, q-beat, realbeatz, sacrifice the liver the quest for music, headphunk, under construction, ungesagt, we are ugly but we have the music, yet another indie disco, zefix

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