The American Analog Set - Set Free

Jedes mal, wenn ich Born on the Cusp, den ersten Track von Set Free, höre muss ich mir ganz unwillkürlich einen Indie-Alleinunterhalter vorstellen, der auf seiner Orgel vor schätzungsweise 3 desinteressierten Gästen spielt. Das ist natürlich kein netter Vergleich, und auch keiner der auf das Ganze Album passt - genaugenommen wird selbst Born on the Cusp nach etwa 30 Sekunden etwas vielschichtiger, als es eine Heimorgel allein erlaubt. Trotzdem lässt mich diese Vorstellung nicht los.
Während Set Free in Amerika von den großartigen Arts & Crafts vertrieben werden, hat sich die Band in Deutschland an die ebenfalls großartigen Morr Music gewandt, um ihr mittlerweile 7. Album unter die Hörer zu bringen. Wie auch in den vorhergehenden Alben dominiert die Stimme von Andrew Kenny, der streckenweise wie ein lethargischer Ben Gibbard daherkommt. Es überrascht nicht, dass die beiden unlängst eine Split EP auf Morr veröffentlicht haben.
Auch wenn Set Free einige gute Tracks mitbringt, wirkt das Album leider oft etwas eintönig. Sicherlich eine gute Platte - in der richtigen Stimmung sogar fast eine sehr gute, aber alles in allem ein bisschen glatt und schwach auf der Lunge.
Meine Alleinunterhalter-Visionen kann American Analog Set übrigens demnächst auf ihrer Deutschlandtour widerlegen - man darf also gespannt sein.
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