Colleen - The Golden Morning Breaks
Nach Psapp und Hanne Hukkelberg nun das dritte Album vom Londoner Leaf-Label. Auch wenn hier, wie bei Hanne Hukkelberg, viel mit Glockenspiel und Saiteninstrumentengearbeitet wird, bleibt der Niedlichkeitseffekt völlig aus. Auch auf Samples hat Cécile Schott - die Frau hinter Colleen - für ihr neues Album verzichtet. Die Instrumente, die sie bei ihrem ersten Album noch digital sampeln musste, hat sie in der Zwischenzeit spielen gelernt und legt mit The Golden Morning Breaks ein rein instrumentales und handgespieltes Album vor.
Der Titel bezieht sich auch nicht auf die allgegenwärtigen Breaks moderner Beatkultur, sondern auf John Dowland einen Lautenvirtuosen, der im 16. und frühen 17. Jahrhundert in England und Frankreich wirkte. Seine Kompositionen für Laute und Vorfahren des Cellos fließen bei Colleen in Arrangements ein, die man wohl am ehesten als Ambient bezeichnen könnte. Für Post-Rock im Sinne von Esmerine fehlen hier die opolenten Crescendi, vielmehr trifft zu was Brian Eno über seine Musik gesagt hat: Colleen macht Musik die entweder sehr viel oder sehr wenig Aufmerksamkeit braucht. Ich empfehle Ersteres.
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