Indie-Advertising

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Sobald sich eine Subkultur in ihren Erkennungssymbolen einigermaßen gefestigt hat, wird sie automatisch kommerziell interessant - die entsprechenden Marken müssen ja auch irgendwo gekauft werden. Schön für Werber ist außerdem, dass in Jugendkulturen eine vergleichsweise homogene Werte- und Altersverteilung herrscht. Man weiß also mit wem man es zu tun hat. Auch das Indie-Publikum wird im Internet zunehmend als interessante Zielgruppe erkannt, und mit Indieclick existiert inzwischen ein Werbenetzwerk, dass außschlielich "Indie"-Seiten mit relevanten Bannern (Also Suicide-Girls und American Apparel) versorgt. Auf der IndieClick Seite heißt es:

Collectively, our audience spends more than $100 billion each year on clothing, music, shoes, magazines, books, movie tickets, accessories, beverages, food, liquor, cigarettes, bicycles, iPods, plane tickets and cars.

Da vermutlich gerade bei 16-28 Jährigen die Hemmschwelle online zu shoppen besonders niedrig ist, sicherlich ein gutes Geschäft. Der eigentliche Grund für diesen Post ist aber nicht IndieClick, sondern Odds against 7even. Diese Mini-Soap wird im Moment heftigst auf Seiten wie Pitchfork beworben und scheint auf den ersten Blick, außer dem Vertrieb von Bloc-Party Klingeltönen, keinem kommerziellen Interesse zu dienen. Die kurzen Episoden spielen allesamt an einem generischen College, und enthalten die seit den späten Siebbzigern kodifizierten Standard-Charaktere - sowie einen Indie-Protagonisten und seine heimliche Indie-Flamme. Wie das bei College-Freshmen so üblich ist, teilen sich die Studenten winzige Dormrooms, die zwar soziale Kontakte sicherstellen, aber nicht umbedingt leicht einzurichten sind. Hier setzt nun die Werbebotschaft an. Klickt man auf Floor-Orientation, klappt eine an Fight Club angelehnte "Ikea-vision" der Dormrooms auf. Hinter dem Ganzen steckt Target, ein Anbieter der sich auf das Möblieren von Studentenbuden spezialisiert hat. Eine clevere Werbekampagne also - warscheinlich so clever dass ein Großteil der Zuschauer nie erfahren wird wofür geworben wird. Aber vielleicht lädt es ja den BTC Laundry and Wastebasket mit Indie-Credibility auf...

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Trackbacks zu diesem Beitrag

soma - 26. Jul, 01:24

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