Dienstag, 22. November 2005

Decemberists & Two Gallants live im Gebäude 9

Dass ein Schlagzeug und ein Saiteninstrument ausreichen, um live ordentlich Druck zu machen, dürfte sich ja spätestens seit Death From Above 1979 herumgesprochen haben. Mit nicht viel weniger Drive als Death From Above, aber mit deutlich anderer Ausrichtung, durften Two Gallants gestern für die Decemberists eröffnen.

Beim Anblick von zwei jungen Männern denen Selbstzerstörung in den Stimmen rasselt und die Haare ins Gesicht hängen, drängten sich natürlich sofort Vergleiche mit dem, ins kollektive Gedächtnis gebrannten, Nirvana Unpluged in NY auf. Aber die Haarwurzeln von Two Gallants gehen tiefer. In der Musik liegt ganz deutlich die Mischung von Blues, Folk und Rock, wie sie in den frühen Siebzigern in Amerika groß wurde. Wie damals scheinen die Two Gallats den staubigen Feldwegblues neu für sich entdeckt und mit Gegenwartsrock verbunden zu haben. Dabei entfaltete sich im Zusammenspiel der beiden eine unheimliche Energie, die vom rappelvollen Gebäude 9 zu recht mit einigem Applaus begrüßt wurde.

So unrasiert wie Two Gallants klangen, traten die Decemberist dann auch tatsächlich auf die Bühne. Auch hier gab es ein paar (also zwei) Blues-Einlagen - allerdings nur zu humoristischen Zwecken, denn Frontmann Colin Meloy hatte beschlossen, dass die Violinistin bei jedem Blues der kompletten ersten Reihe die Hand geben müsse.

Auch wenn der Drummer sich kurzfristig entschloss doch keine Witze zu erzählen, wurde ganz schnell klar dass die Decemberists unheimlich viel Spaß an ihrer Musik haben. Leider muss ich sagen, dass mich dieser Entusiasmus nicht durchweg mitreißen konnte. Warscheinlich fehlten einfach zwei Bier, um zu Songs wie dem "Mariner's Revenge Song" mitzuschunkeln. Insgesamt ein schönes Konzert, aber kein großartiges - dazu fehlte den Balladen einfach ein Stück Ernsthaftigkeit.

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