Das Wochenende auf Konzerten
The Void - Malteserkeller, Aachen

Am Samstag ging es los mit The Void, der Band mit der warscheinlich beschissensten Homepage der Welt. Unbeeindruckt von so viel medialer Inkompenz war ich kurz nach Konzertbeginn im Malteserkeller, in dem sich auch erstaunlich viele Dürener Fans eingefunden hatten. Da kommen The Void nämlich her und machen nach eigener Aussage New York Rock. Für den Sänger mag das sogar zutreffen, denn der Gesang erinnerte stark an Television. Der Rest der Band war musikalisch allerdings fest im Kalifornien der frühen Siebziger verwurzelt, was teilweise erstaunlich gut klang - teilweise aber eben auch nicht. Im Gegensatz zu Television besaß auch keiner der vorgetragenen Song wirklich Struktur, mal abgesehen davon dass ungefähr bei der Hälfte ein Gitarrensolo kommen musste. Weil auch das Konzert an sich keinerlei Struktur aufwies, wurde es nach ungefär einer Stunde Spielzeit etwas eintönig. Scheinbar empfand das auch der DJ so, denn einen nachvollziehbaren Grund seinen ersten Song, "Street Life" von Randy Crawford, 27 Mal einzupitchen gibt es wohl nicht. Was die Verantstaltung gerettet hat, war einzig und allein die Bühnenpräsenz des Sängers Jonas Wingens, der zu jedem Gitarrensolo einen Tanz a la Adam Green hinlegte.
Aki Onda - Scheidgen Architektur Pavillion, Köln

Anders als The Void lebt Aki Onda tatsächlich in New York, von wo er extra für die Softl Mini-Konzertreihe angereist war, um den Garten des Scheidgen Architektur Pavillions zu beschallen. Klassische Instrumente wurden dabei nicht eingesetzt, sondern nur zwei Walkmen und einiges an technischer Gerätschaft, von der ich vermute dass sie für Timestretching, Pitchshifting sowie Mischen der beiden Kassetten zuständig war. Das Konzert began um kurz vor Zehn, direkt nachdem die letzten Samba-Beats einer benachbarten Festivität verklungen waren. Bevor es allerdings los ging, pflanzte Onda mit unbewegter Miene ersteinmal 13 Bienenwachskerzen (nachgezählt, mehrfach!) in die Mitte des auf Bierbänken sitzenden Publikums. Danach erklang die erste Kassette, ein Field Recording eines sehr aufgebrachten Vogels. Nach und nach wurde die Performance immer vielschichtiger. Onda mischte bzw. verfremdete seine Aufnahmen zunehmend, und trieb seine Musik - schwer atmend, aber mit steinerner Miene - auf einen krachigen Höhepunkt zu. Im krassen Gegensatz zur lateinamerikanische Musik unserer Nachbarn, stammte das einzige nachhaltig rhythmische in der Performance von der deutschen Bahn, die nebenan regelmäßig Köln Süd mit Passagieren belieferte. Eine schöne Verantstaltung, wenn man sich mit solcher Musik anfreunden kann - und es folgen in den kommenden Wochen noch zwei weitere. Genaue Termine findet ihr natürlich in der Sidebar.