Camille - Le Fil
Von Camille habe ich zum ersten mal auf Arte im Rahmen der la Route du Rock Berichterstattung gehört. Dort habe ich auch erfahren, dass sich Frau Camille gerne einen senkrechten Strich in das Gesicht malt; in etwa so wie Günter Brus. Soweit ich das in dem kurzen Live-Mitschnitt erkennen konnte, besitzt sie ansonsten aber wesentlich mehr Tischmanieren als der Österreicher.
Auch durch ihr Album zieht sich ein Strich, bzw. ein Faden in Form eines gehaltenen Tons. Wie ein Großteil der Elemente in den Songs ist dieser Ton gesungen. Trotzdem erinnert das Album nur wenig an Björks Medula - die Songs bleiben durchweg sehr zugänglich, und der Pop-Appeal steht fast zu jedem Zeitpunkt vor Stimmbandakrobatik. Anders als viel anderer Pop sind die Melodien allerdings erstaunlich vielfätig und haltbar - sie scheinen sich auch nach intensivem Hören nur wenig abzunutzen. Deshalb reinhören.
Anspieltipp: Ta douleur
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